Pharaoameisen – Eine Gefahr für Mensch und Gesundheit
Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) gehören zu den widerstandsfähigsten und am schwersten zu bekämpfenden Ameisenarten weltweit. Sie sind besonders gefürchtet, da sie in Krankenhäusern und Privathaushalten nicht nur als lästige Schädlinge auftreten, sondern auch gefährliche Krankheitskeime übertragen können. Mit ihrer winzigen Größe von etwa 2 mm sind sie zwar schwer zu entdecken, aber ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit können schwerwiegend sein.
Pharaoameisen ernähren sich von eiweiß- und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Was sie besonders gefährlich macht, ist ihre Vorliebe für verunreinigte Quellen wie Exkremente, Aas oder medizinische Abfälle. Dadurch tragen sie potenziell tödliche Bakterien, Viren und Pilze auf ihren Körpern, die sie beim Kontakt mit Lebensmitteln und Oberflächen übertragen. Diese Übertragung kann bei Menschen zu schweren Infektionen führen, insbesondere bei immungeschwächten Personen.
Wie Pharaoameisen zur Gesundheitsgefahr werden
Pharaoameisen gelten als besonders problematisch, weil sie sich durch Ritzen und winzige Öffnungen bewegen, die für uns oft unsichtbar sind. Dies bedeutet, dass sie sich in nahezu jedem Raum eines Hauses oder einer Wohnung aufhalten können – von der Küche über das Badezimmer bis hin zum Schlafzimmer. Selbst in Krankenhäusern finden sie sich häufig, wo sie in sterile Umgebungen eindringen und Wunden oder medizinische Geräte kontaminieren können.
Besonders in Krankenhäusern sind sie gefährlich, da sie dort unter Gipsverbände kriechen und sogar die Wundränder von Patienten anfressen können. In solch kritischen Umgebungen kann eine Infektion durch die von den Ameisen transportierten Keime verheerende Folgen haben. Studien haben gezeigt, dass Pharaoameisen Organismen wie Staphylococcus aureus und Streptococcus spp. verbreiten, die zu schweren Infektionen führen können (br.de).
Warum Pharaoameisen so schwer zu bekämpfen sind
Pharaoameisen sind hochgradig anpassungsfähig. Sie leben in großen Kolonien, die oft mehrere Nester umfassen. Besonders problematisch ist, dass in diesen Kolonien oft mehrere Königinnen vorhanden sind. Das bedeutet, dass selbst wenn eine Kolonie teilweise vernichtet wird, die restlichen Ameisen schnell eine neue Kolonie bilden können.
Außerdem sind Pharaoameisen Meister der Versteckspiele. Sie nisten in winzigen Spalten, hinter Wänden, in Fußleisten oder sogar in elektronischen Geräten. Daher bemerkt man ihren Befall oft erst, wenn die Ameisen schon lange Zeit aktiv sind und sich bereits stark vermehrt haben.
Ein weiteres Problem bei der Bekämpfung ist, dass die meisten herkömmlichen Methoden nicht effektiv sind. Hausmittel wie Backpulver oder Essig zeigen in den meisten Fällen wenig bis keine Wirkung. Handelsübliche Insektensprays vertreiben die Ameisen lediglich, ohne sie langfristig zu vernichten. Tatsächlich kann es sogar vorkommen, dass Pharaoameisen ihre Nester verlagern, wenn sie gestört werden – was die Bekämpfung weiter erschwert.
Was tun bei einem starken Befall?
Wenn Sie einen Pharaoameisenbefall in Ihrem Zuhause entdecken, ist schnelles Handeln gefragt. Hausmittel allein reichen bei dieser widerstandsfähigen Ameisenart oft nicht aus. In schweren Fällen, wie wir es in unserem gemieteten Apartment erlebt haben, kann der Befall so stark sein, dass sich die Ameisen nicht nur in der Küche, sondern in der ganzen Wohnung ausbreiten – sogar in unseren Betten und unserem Reisegepäck waren sie zu finden.
Wir haben unseren Vermieter darüber in Kenntnis gesetzt, der umgehend einen professionellen Kammerjäger beauftragte. Der Schädlingsbefall war zu groß, um ihn mit Hausmitteln zu bekämpfen. Ein professioneller Schädlingsbekämpfer konnte die Situation jedoch schnell in den Griff bekommen, indem er gezielt Fraßköder und andere spezielle Mittel einsetzte.
Schritte zur Beseitigung von Pharaoameisen
1. Professionelle Schädlingsbekämpfung
Der effektivste Weg, um Pharaoameisen loszuwerden, ist die Beauftragung eines professionellen Schädlingsbekämpfers. Diese Experten haben Zugang zu speziellen Insektiziden und Ködern, die für den Laien nicht verfügbar sind. Sie setzen Fraßköder ein, die von den Ameisen in ihre Nester getragen werden. Dort werden die Königinnen und Arbeiterinnen getötet, was zur langfristigen Ausrottung der Kolonie führt.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Ameisen selbst die Wirkstoffe in ihre Nester transportieren. So können auch versteckte Kolonien erreicht werden, die mit herkömmlichen Mitteln unzugänglich sind. Professionelle Schädlingsbekämpfer verwenden zudem häufig biologisch abbaubare und umweltschonende Produkte, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Für Deutschland finden Sie hier professionelle Kammerjäger in Ihrer Nähe: Kammerjäger finden.
2. Einsatz von Fraßködern
Fraßköder sind eine wirksame Methode, um Pharaoameisen zu bekämpfen, da die Ameisen den Köder aufnehmen und in ihre Nester tragen. Dort wird der Köder von der gesamten Kolonie aufgenommen, was letztlich zum Tod der Ameisen führt.
Wichtig ist, dass die Köder an den richtigen Stellen platziert werden. Achten Sie darauf, die Köder in der Nähe von Ameisenstraßen, in Schränken, unter Geräten und in der Nähe von Müllbehältern zu platzieren.
Weitere Tipps zur Verwendung von Ameisenködern finden Sie hier: Fraßköder gegen Ameisen.
3. Hygienische Prävention
Neben der professionellen Bekämpfung sollten Sie auch Maßnahmen ergreifen, um zukünftige Befälle zu verhindern. Dazu gehört vor allem die gründliche Reinigung der Wohnung. Entfernen Sie alle möglichen Nahrungsquellen für die Ameisen, indem Sie Lebensmittel in luftdichten Behältern aufbewahren und regelmäßig Müll entsorgen.
Versuchen Sie auch, Risse und Spalten in Wänden, Fußböden und Fensterrahmen abzudichten, durch die die Ameisen in Ihr Zuhause gelangen können.
Ein umfassender Leitfaden zur Vermeidung von Ameisen in der Wohnung ist hier zu finden: So verhindern Sie Ameisen in Ihrem Zuhause.
4. Hausmittel und warum sie oft nicht ausreichen
Viele Menschen greifen bei Ameisenproblemen zuerst zu Hausmitteln wie Backpulver, Essig oder Zitronensaft. Diese Methoden mögen bei kleineren Ameisenarten helfen, aber Pharaoameisen sind besonders resistent. Oft bewirken diese Hausmittel nur, dass sich die Ameisenkolonien aufteilen und an mehreren Stellen neue Nester bilden.
Obwohl Hausmittel bei kleineren Befällen nützlich sein können, sind sie bei einem großen Pharaoameisenbefall leider nicht ausreichend. Zudem besteht die Gefahr, dass durch unkoordinierte Maßnahmen die Kolonien gestört und zur Verlagerung gezwungen werden.
5. Insektensprays und ihre begrenzte Wirksamkeit
Viele Menschen greifen zu Insektensprays, um Ameisen sofort loszuwerden. Allerdings sind Insektensprays bei Pharaoameisen oft wirkungslos. Sie töten nur die sichtbaren Arbeiterinnen, während die Königinnen und das Nest unversehrt bleiben. Schlimmer noch: Die Ameisen könnten durch den Einsatz von Sprays gestört werden und neue Nester anlegen.
Langfristige Lösungen, wie der Einsatz von Fraßködern oder professionelle Schädlingsbekämpfung, sind daher wesentlich effektiver.
Lesen Sie hier mehr über die begrenzte Wirksamkeit von Insektensprays: Insektenspray im Test.
Unser Fazit: Frühzeitiges Handeln ist entscheidend
Pharaoameisen sind nicht nur ein lästiges, sondern auch ein potenziell gefährliches Problem. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Krankheiten zu übertragen, sollten Sie einen Ameisenbefall nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei einem starken Befall, der sich auf mehrere Räume ausdehnt, ist professionelle Schädlingsbekämpfung unerlässlich.
Durch vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Reinigung, das Abdichten von Rissen und den Einsatz von Fraßködern können Sie jedoch einen erneuten Befall verhindern.